Adnan Günter Köse,
(Adnan G. Köse / 19.10.1976) wuchs in der Zechensiedlung Lohberg auf, als erstes Kind einer deutsch-türkischen Bergarbeiterfamilie. Das harte Arbeitsleben der Eltern prägte ihn genauso wie die intensive Kindheit in einer Gegend, die als „Brennpunktviertel“ bekannt war. Wie die meisten Kinder begann er früh zu boxen und trainierte Judo, um sich verteidigen zu. können, ehe er sich dem Fußball widmete. Zehn Jahre lang spielte er bis zur B-Jugend für den VFB Lohberg als Mittelfeldspieler.
Seine Leidenschaft aber galt der Kunst, und zu Beginn ganz besonders der Literatur sowie dem Schauspiel. Heimlich - weil er nicht wollte, dass die anderen lachten - lieh er sich als Kind ganze Einkaufstüten mit Büchern aus der Bibliothek in der Nähe des ortsansässigen Bergwerks. Ebenso heimlich, mit einer Taschenlampe ausgestattet, las er nachts im Kinderzimmer, überwiegend unter der Bettdecke, und schärfte seine Sinne für Worte und Emotionen. Beeindruckt von literarischen Texten, die er als Kind in ihrer ganzen Komplexität noch nicht wirklich verstehen konnte, wohl aber emotional zu erfassen vermochte, begann er zu schreiben. Dabei stellte er sich vor, wie ein Schauspieler in die handelnden Figuren zu schlüpfen. Mit neun Jahren veröffentlichte er als einer der bis heute jüngsten „Schriftsteller“ im Ruhrgebiet - unterstützt vom Direktor der Johannes Grundschule - erste Texte in Zeitungen und Zeitschriften, darunter die Bergwerksgeschichte „Der geheime Stollen“.
Sein Ziel war damit klar gesetzt: Er wollte Schriftsteller werden - bis er im heimatlichen Kino „Lichtburg“ die Wiederaufnahme eines berühmten Spielfilms von Elia Kazan auf der Leinwand sah: „Jenseits von Eden“. Die Geschichte, und allen voran James Dean in der Hauptrolle des rebellischen Caleb Trask, faszinierten ihn so sehr, dass er - damals noch keine 10 Jahre alt - auf der Stelle den Entschluss fasste, Schauspieler zu werden. Die ersten Schritte in der Theater AG ließen ihn vergessen, dass er als Arbeitersohn in einer Bergwerkssiedlung der achtziger Jahre nur wenig Chancen hatte, sich als Künstler beweisen zu können, und als Mischlingskind zweiter Kulturen schon mal gar nicht. Es schien unmöglich, seinen Traum in die Realität umzusetzen - das jedenfalls versuchte man, ihm einzureden. Er ließ sich nicht beirren. Je mehr Druck gegen das Erreichen seiner Ziele aufgebaut wurde, umso mehr wollte er sie verwirklichen. Sein innerer Motor war der feste Glaube daran, dass Mutter und Vater es durch seine Kunst eines Tages besser haben sollten, nachdem sie immer nur hart gearbeitet hatten und große Entbehrungen auf sich nehmen mussten. Vor allem aber sein unerschütterlicher Glaube an Gott ließ ihn niemals daran zweifeln, alles erreichen zu können, wenn man talentiert ist und seine Ziele mit ehrlicher und gutmütiger Absicht verfolgt.
Nach ungeliebten Experimenten in „normalen“ Berufen auf Wunsch seiner Eltern Fuß zu fassen - angefangen über zahlreiche Jobs bis hin zu abgebrochenen Ausbildungen „Unter Tage“ und als Handwerker sowie kaufmännischer Lehre bei der Deutschen Bundespost - bestand er mit 20 Jahren die Eignungsprüfung als Schauspieler am Theater Mönchengladbach-Rheydt unter dem legendären Generalintendant Joachim Fontheim. Kurz darauf überzeugte er auch das Gremium der renommierten Kölner Schauspielschule „Theater am Keller“ und nahm dort sein Schauspielstudium auf. Was dann folgte, ist eine bis heute über 25 Jahre andauernde Karriere als freier Künstler im Theater, beim Film, in der Fotografie und in der Literatur - nachfolgend in tabellarischer Form dargestellt:
Filmografie:
2024 | Ein Freund von Früher | Hörbuch nach dem gleichnamigen Roman. Erscheint im März 2024. Sprecher: TBD |
2024 | Mit den Wölfen heulen | Podcast mit Jos de Bruin - „der Mann, der mit den Wölfen heulte“ |
2024 | Georg Friedrich Händel Lesungen und Podcast | Details: TBD |
2024 | Borowka - Die Axt | Drehbuch, Buch und Regie Kinofilm / Biopic. Frei nach der Lebensgeschichte des Bundesligastars Uli Borowka. Produktion: Ippi Film. Stand: Drehbuch / Finanzierungsphase ab März 2024 |
2024 | Der Schattenmann | Drehbuch, Regie, Produktion nach dem gleichnamigen Bestseller des ehemaligen Agenten Rainer Schanz. Stand: Drehbuchentwicklung |
2023 | Das Abkommen | Drehbuch, Regie, Produktion. Förderung Kulturamt der Stadt Dinslaken. Dokumentarfilm über die ersten türkischen „Gastarbeiter“ |
2023 | Der Ruhrkampf | Dokumentarfilm / Buch, Regie, Sprecher und Produktion. Förderung: LVR Landschaftsverband Rheinland |
2023 | Ein Freund von Früher (Romandebüt) | Co-Autor Wolfgang Lohmeier. Verlag: LoPa. Amazon-Link |
2023 | Glückauf Almanya (Drehbuchförderung) | Drehbuchförderung FFA Berlin. Kinofilm / Drama |
2023 | Glückauf Almanya (Hörspielförderung) | Hörspielförderung Film- und Medienstiftung NRW. Hörspielversion meines gleichnamigen Filmprojektes. Hörspiel / Drama |
2023 | Die Gnade Gottes | Drehbuch Kinofilm Biopic. Frei nach der Lebensgeschichte des Weltklassesportlers & Tierschützers Ralf Seeger. Buch, Regie & Produktion. Produktion: New Dakota Independent. Stand: Finanzierung |
2022 | Wie der Soldat das Grammofon repariert | Drehbuchförderung FFA Berlin. Buch, Regie & Koproduktion. Drehbuch nach dem Bestseller-Roman von Sasa Stanisic. Produktion: Eniga Film München / Fritjof Hohagen. Co-Produktion EPO Film, Österreich. Co-Produktion New Dakota Independent. Stand: Finanzierung |
2022 | Roter März (Hörspiel) | Hörspiel nach meinem gleichnamigen Theaterstück. Hörspielförderung Film- und Medienstiftung NRW |
2021 | Roter März (Theaterstück) | Theaterstück in Cooperation mit UNESCO Welterbe Zollverein. Buch, Regie und Produktion. Förderung: LVR, RVR, RAG Stiftung, Fonds Darstellende Künste, Neustart Kultur u.a. |
2020 | EneMe | Kinofilm / Drama. Autor, Schauspieler, Creative Producer. Regie: Jakob Gisik (Kino). Produktion: Jakale Film in Kooperation mit Enigma Film und New Dakota Independent |
2020 | Und der Rest ist Schweigen | Auftragsproduktion Enigma Film München. Drehbuch / Kinokomödie |
2020 | Der Degustator | Autor, Produzent, Schauspieler. Regie: Jochen Isensee. Produktion: New Dakota Independent. Winner Canada Shorts 2019 |
2019 | Ennatz - Eine Zebralegende | Kinodokumentarfilm. Autor, Regisseur & Produzent. Produktion: New Dakota Independent |
2018 | Die Siedlung | Kinodokumentarfilm. Autor, Regisseur, Voice Over, Produzent. Produktion: New Dakota Independent. Förderung: Deutsche Ruhrkohle AG |
2015 | Letzte Zuflucht | Kinodokumentarfilm. Autor, Regisseur, Voice Over, Produzent. Produktion: New Dakota Independent. Förderung: Bundesministerium |
2012 | Kleine Morde | Kinofilm. Autor, Regisseur, Schauspieler. Produktion: SteelWorX Film. Verleih: Studiocanal. Förderung: Filmstiftung NRW, DFFB |
2011 | Greif nach den Sternen | Kinofilm / Kinderfilm-Musical. Funktion: Autor & Regisseur. Produktion: Enigma Film. Verleih: Studiocanal. Förderung: FFF Bayern, FFA Berlin, DFFF, Kuratorium Junger Deutscher Film |
2008 | Lauf um dein Leben | Kinofilm. Autor & Regisseur. Produktion: Enigma Film. Verleih: Studiocanal. Förderung: Filmstiftung NRW, FFF Bayern, DFFF, Kuratorium Junger Deutscher Film |
2006 | Bis in die Spitzen | Serie SAT 1. Head-Author. Regie: Michael Kreindl. Produktion: ABC Film |
2004 | Zur Hölle mit dir | Kino-Kurzspielfilm (Regiedebüt). Autor & Regisseur. Produktion: Fieber Film. Sender: 13th Street. Förderung: FFF Bayern, Kuratorium Junger Deutscher Film |
2002 | Die Motorradcops | Serie RTL. Autor. Regie: Raoul Heimrich. Produktion: action concept |
2001 | Der Puma | Serie RTL. Autor. Regie: Jürgen Bretzinger. Produktion: Nostro Film |
1999 | Mein Freund Balou | TV-Movie ARD / ARTE. Autor. Regie: Marianne Lüdcke. Produktion: Filmpool. D: Günter Lamprecht, Hannelore Elsner. Drehbuchdebüt |
Theater:
- 2023: Ich werde nicht hassen - Felix-Bloch Erben Verlag. Regisseur
- 2022: Himmelweg - Hartmann & Stauffacher Verlag. Deutsche Erstaufführung. Regisseur
- 2021: Roter März, UNESCO Welterbe Zollverein
- 2017: Sommerfestspiele Bad Kissingen - „Der Tribun“, Tilman Schlömp
- 2015: New Dakota Independent Theater Production (Tournee-Theater) in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Oberhausen - Bob in „Trotz aller Therapie“, Regie: Adnan G. Köse
- 2015: Kammerphilharmonie Bremen - „Sehnsucht nach Isfahan“ Händeloper. Libretto, Stück und Erzählerhauptrolle. Regie: Alexander Radulescu
- 2014: New Dakota Independent Theater Production (Tournee Theater) in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Oberhausen - Jago in „Othello“, Regie: Adnan G. Köse
- 2013: New Dakota Independent Theater Production (Tournee Theater) in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Oberhausen - Der Fremde in „Da kommt noch wer“, Regie: Adnan G. Köse
- 2010: Arkadas Theater Köln - RUHR 2010. Kemal in „Unter Tage“, Regie: Adnan G. Köse
- 2009 - 2010: Arkadas Theater Köln - Künstlerischer Leiter
- 2008: Städtische Bühnen Münster - „Die Geschichte von Lea“, Regie: Adnan G. Köse
- 2001 - 2002: Landestheater Burghofbühne Dinslaken - „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, Regie: Adnan G. Köse. Kemal in „Unter Tage“, Regie: Norman Warmuth
- 1998: Landestheater Neuss - „Die Komödie der Irrungen“, Regie: Sevan Letschinian
- 1997 - 1998: Schlosstheater Celle - Ensemblemitglied. Dogboy in „König Ödipus“, „Der Lebkuchenmann“
- Schlosstheater Ettlingen - „Pinocchio“, Regie: Jürgen Lorenzen
- Grenzlandtheater Aachen - Petit Louis in „Piaf“, Regie: Paul Becker
- Grenzlandtheater Aachen - Vidja in „Liebe Jelena Sergejewna“, Regie: Karl-Heinz Walth
- Stadttheater Oberhausen - Proteus in „Die beiden Veroneser“, Regie: Jürgen Lorenzen
- Stadttheater Oberhausen - Schlange in „Asphaltkinder“, Regie: Jürgen Lorenzen
Auszeichnungen:
AUSZEICHNUNGEN & NOMINIERUNGEN
Prädikat „Besonders Wertvoll“ für „Zur Hölle mit dir“, Kurzspielfilm (Buch & Regie)
Oscar Shortlist „Zur Hölle mit dir“, Kurzspielfilm
Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch für „Kleine Morde“ Filmfest Lyon
Drehbuchpreis Nordrhein-Westfalen für „Kleine Morde“
Nominierung Deutscher Filmpreis für „Lauf um dein Leben“
Nominierung Deutscher Fernsehpreis für „Mein Freund Balou“
Heimatpreis Nordrhein-Westfalen 2021
Preis der Telekom für die beste Theaterinszenierung während der Coronazeit „Roter März“ ( Digitale Kulturhauptstadt Deutschlands: Dinslaken mit der Inszenierung „Roter März“)
Berufsverbände:
- Deutsche Filmakademie
- Europäische Filmakademie
- Bundesverband Schauspiel BFFS
- Verband Deutscher Schriftsteller VS
- Verband Deutscher Theaterautoren (VDT)
- Verband Deutscher Drehbuchautoren
- Bundesverband Regie (BVR)