Adnan Günter Köse, Mitglied der Deutschen und Europäischen Film Akademie, stammt aus einer deutsch-türkischen, christlich-muslimischen Bergarbeiterfamilie aus Lohberg am Niederrhein. Sein sich in Entwicklung befindender autobiographischer Roman über Leben und Wirken in einer multikulturellen Familie, als Künstler zwischen den Welten, wurde jüngst mit dem Künstlerstipendium NRW gefördert.
Nach dem Abitur studierte Adnan G. Köse Literaturwissenschaft, Geschichte und Amerikanistik in Duisburg. An der Schauspielschule „Der Keller“ in Köln absolvierte er seine Schauspielausbildung und begann die Theaterkarriere nach dem Diplom 1992 am Stadttheater Oberhausen. In dieser Zeit nahm er als Schauspieler auch erste Engagements in Film- und Fernsehproduktionen an.
Zwischen den Theater- und Filmengagements bildete er sich in Deutschland und in den USA als Drehbuchautor und Regisseur weiter und gewann 1995 den Drehbuchpreis NRW. Vier Jahre später gab er sein TV-Debüt 1999 mit dem ARD-ARTE Roadmovie „Mein Freund Balou“ (Mein großer Freund) mit Günter Lamprecht und Hanneleore Elsner in den Hauptrollen. Es folgten Drehbücher für Krimi- und Dramaserien, darunter die Kultserie „Bis in die Spitzen“ für SAT 1. Adnan G. Köse ist auch als Literaturdozent für Kreatives Schreiben und Drehbuchschreiben tätig und leitet deutschlandweit Seminare im Bereich Regie, Produktion sowie Coachingworkshops für Führungskräfte auf Basis darstellerischer Elemente.
Zwischen 1996 und 1999 schrieb er als Filmrezensent für diverse Zeitungen und Magazine und leitete als verantwortlicher Redakteur die Arthouse-Filmmoderationen in der Lichtburg Dinslaken. Er ging bei dem bekannten Filmkritiker und Drehbuchautor Michael Lentz in die Lehre - ein Freund und Mentor, der ihm das journalistische und filmische Schreiben von der Pike an beibrachte und ihm den direkten Weg ins spätere Filmgeschäft ebnete. Mit Michael Lentz, der als Filmkritiker eine Suite im Filmmekka des Festivals du Cannes hatte, schrieb er auch sein erstes von der Filmstiftung NRW geförderte Drehbuch „Dreizehn“, das später unter dem Titel „Kleine Morde“ verfilmt wurde. Nach einigen Jahren des Schreibens über den Film und für den Film wechselte Adnan G. Köse schließlich ins Regiefach. Sein erster Kino-Kurzspielfilm als Filmregisseur „Zur Hölle mit dir“, lief zwischen 2013 & 2014 auf internationalen Festivals und belegte in LA einen Platz auf der Shortlist für den Oscar. Bisher erfolgreichster Kinospielfilm ist das Antidrogendrama „Lauf um dein Leben – Vom Junkie zum Ironman“ mit Max Riemelt und Uwe Ochsenknecht, der auf vielen internationalen Filmfestivals und auch in den USA in New York gespielt wurde. In Deutschland war „Lauf um dein Leben“ 2007 im Verleih von Studiocanal einer der erfolgreichsten Kinofilme, dessen Hauptdarsteller Max Riemelt für den Deutschen Filmpreis nominiert war.
Neben weiteren Kinospielfilmen avancierte das von ihm geschriebene und im Rowohlt Verlag verlegte Theaterstück „Unter Tage“ nach der Premiere - während der RUHR 2010 - zum Kultstück im Ruhrgebiet. „Unter Tage“ war die erste erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kölner Arkadas Theater und dem Produktionsleiter Jürgen Wippich („Roter März“). Mit „Da kommt noch wer“ startete er im Winter 2013 mit dem internationalen Film- und Bühnenschauspieler Richard Sammel („Inglourious Basterds“) in der Hauptrolle eine Karriere als Theaterproduzent, die bis heute anhält. Im Auftrag der Kammerphilharmonie Bremen schrieb er 2015 zur Musik von Georg Friedrich Händel seine erste Oper-Pasticcio „Sehnsucht nach Isfahan“ und debütierte damit als Librettist für die Oper über den berühmten „Medicus“. Die Oper-Pasticcio wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet, u.a. den „Deutschen Engagementpreis“.
Nach mehreren Jahren des Schaffens für die Theaterbühne, als Dokumentarfilmer und Filmjournalist, kehrte er 2018 zur Kinoleinwand zurück und schrieb das Drehbuch für „EneMe“ (R: Jakob Gisik). Für den Thriller mit Thure Riefenstein und Udo Schenk in den Hauptrollen, war er auch als Castingdirektor und Creative Producer verantwortlich.
Mit seiner eigenen Produktionsfirma New Dakota Independent Film & Theater Production produziert er Kinodokumentarfilme und Kurzfilme, darunter „Letzte Zuflucht“ (2015), „Die Siedlung“(2018) und in Zusammenarbeit mit Ippi Film „Ennatz - Eine Zebralegende“ (2019) sowie „Der Degustator“ (2019) nach der eigenen Kurzgeschichte „Eine kurze Geschichte über das Töten“. In Zukunft wird die New Dakota Independent (www.ndi-film.de) auch Spielfilme und Serien produzieren.
Neben der Vorbereitung für die Theaterproduktion „Roter März“ (Weltpremiere 26.02.2021) sind zwei neue Dokumentarfilme aktuell in der Postproduktion. Für 2022 plant Adnan G. Köse in Bosnien, Österreich und Bayern die Literaturverfilmung „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ nach dem Weltbestseller des Deutschen Buchpreis-Gewinners Sasa Stanisic. Das Projekt wurde bisher von der FFA und Creative Europe gefördert und ist derzeit in Finanzierung. Weitere Spielfilmprojekte in Finanzierung sind eine Kino-Komödie mit Sibel Kekilli („Gegen die Wand“) und Kida Khadr Ramadan („4 Blocks“).